Unser Sonnensystem
enthält außer unseren neun Planeten und deren
Monde noch einige andere Kleinkörper. Dazu gehören die aus Eis
bestehenden Kometen und die aus Stein oder Eisen
bestehenden Meteoroiden. Sobald deren Größe
eine fließende Grenze überschreitet, nennt man sie Asteroiden
(auch Planetoiden oder Kleinplaneten genannt).
Am Ende des 18. Jh. stellte Titius
Bode eine relativ komplizierte Formel auf, die die Abstände der
Planeten von der Sonne ziemlich genau
wiederspiegelte.
Zwischen Mars und Jupiter
(in 2,8 AE Entfernung von der Sonne) sagte die
Formel einen weiteren Planeten voraus. Doch dort war keiner. Fieberhaft
suchte man nach dem fehlenden Himmelskörper, was jedoch zunächst
erfolglos blieb. Durch reinen Zufall entdeckte G.
Piazzi aber am 1.Januar 1801 einen schwach leuchtenden Körper
genau in dieser Region, der später auf den Namen Ceres
getauft wurde. In den folgenden Jahren wurden viele Kleinplaneten gefunden
und mit Namen versehen. Bis heute sind es mehr als 5000.
Das größte Exemplar (Ceres) hat einen
Durchmesser von etwa 930 Kilometern. Der
Großteil der Planetoiden ist aber deutlich kleiner als 100 km. Die
kleinsten Exemplare sind nur einige Meter breit und gehen schon zur Gruppe
der Meteoroiden über.
Man schätzt 50.000 Kleinplaneten in der Größenordnung über 1 km.
Die meisten
Asteroiden sind im Kuiper-Gürtel zwischen
dem Mars und Jupiter
anzutreffen. Es wurden aber auch schon einige weit außerhalb dieser Zone
entdeckt. Z.B. erstreckt sich die Umlaufbahn des Kleinplaneten Pholus
bis hinter die Plutobahn. Aus diesem Grund
vermuten einige Astronomen, dass dort ein weiterer Asteroiden-Gürtel
liegt. Es besteht aber auch die Möglichkeit, dass diese Körper nur
Überreste von Kometen sind. Aber auch innerhalb
der Marsbahn befinden sich einige Planetoiden.
Der bekannteste Vertreter, Eros, wurde
schon 1898 entdeckt. Phaeton und Icarus
schneiden sogar die Bahn des Merkurs. Man
schätzt, dass etwa alle 10 bis 100 Millionen Jahre ein Asteroid mit einer
Größe von über 10 km auf der Erde einschlägt
und einen nuklearen Winter auslöst, was ein Massensterben
zur Folge hat. Es wird angenommen, dass dies der Grund für das
plötzliche Aussterben der Dinosaurier war.
Eine besondere
Gruppe bilden die Trojaner. Sie kreisen auf
der gleichen Bahn wie der Jupiter. Man
unterteilt diese in zwei Gruppen: Die Patrokulusgruppe
befindet sich (von der Sonne aus) ca. 60° hinter
Jupiter, die Achillesgruppe ca. 60° vor
Jupiter.
Der
amerikanische Mathematiker Daniel Kirkwood
(1814-1895) entdeckte die nach ihm benannten Kirkwoodschen
Lücken. In diesen Zonen trifft man auf (fast) keine Asteroiden.
Sie sind dort, wo die Umlaufzeit ein einfaches Verhältnis zur Umlaufzeit
des Jupiters aufweisen (z. B. 1:2, 1:3, 2:5).
Dies ist durch die enorme Gravitationswirkung
des Riesenplaneten zu erklären.
Die durchschnittlichen Bahnexzentritäten
mit 0,15 und die Bahnneigung mit
durchschnittlich 10° sind zwar deutlich größer als bei den Planeten,
aber lange noch nicht extrem. Kleinplaneten sind normalerweise relativ
dunkle Körper mit einer Albedo zwischen 0,07
und 0,18. Die Oberfläche ist, hier (oben) ein Bild vom Asteroid Gaspra,
stark mit Meteoriteneinschlägen gezeichnet. |